Wow! War es das geplante Frühstück vor der Tortour oder der Reiz des ersten Wander(halb) marathons in der E-W-S Geschichte? Jedenfalls hatten sich eine Menge Teilnehmer(innen) am Start in Herbitzheim versammelt. Nur mit Hilfe des “Dorfsherrifs” konnten alle vorhandenen Parkplätze optimal (und vor allem legal) belegt werden. Im café saisonal erwartete die Teilnehmer(innen) ein opulentes Frühstück, das keine Wünsche offen liess. Kulinarisch verwöhnt ging es gegen 11 Uhr auf die Strecke. Hatten die “Neuen” am Anfang noch gedacht, der “Ponyhof” würde jetzt so weiter gehen wurden sie innerhalb kürzester Zeit jeglicher Hoffnung beraubt. Der trockene Asphalt des Feldweges verwandelte sich zuerst in meterhohes Gras und später in einen (fast) ausweglosen Sumpf (die sogenannten “Bliesglades”). Damit die “Stadtkinder” in der Truppe das “Land” mit allen Sinnen genießen konnten wurden Teile des Weges an der Blies entlang extra mit Gülle präpariert. Und damit nicht genug war auch mitten in der Idylle plötzlich der Weg weg! Nur der Ortskenntnis des Wanderführeres und seiner Bereitschaft, voran zu gehen und einen Pfad ins Dickicht zu trampeln war es zu verdanken, dass die (seltsamerweise immer noch gut gelaunte) Gruppe einigermaßen unversehrt einen Ausweg aus dem Dschungel fand. Und für ein paar Meter auch wieder trockenen, festen Boden unter den Füßen hatte! Doch nicht für lange. Ab Kilometer 9 war die Strecke dann wieder Gelenk schonend und sehr weich. Hier bekam das Motto der Wanderung “Wandern und Schlämmen” (oder so ähnlich) eine ganz neue Bedeutung. Trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) erreichten alle wohlbehalten den Alexanderturm. Zeit für die Mittagspause und um etwas auszuruhen. Bald aber gemahnte der hartherzige Wanderführer zum Aufbruch und “trieb” die muntere Schar zur Kirche nach Böckweiler. Nicht ohne Grund. Dort war von guten Menschen Apfelsaftschorle deponiert worden und die “Sportler” konnten unter der Dorflinde oder am Dorfbrunnen den erlittenen Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Nur um wenig später auf dem Jakobsweg bergauf zu pilgern. Die Aussichten waren berauschend – insbesondere die, um sechs Uhr wieder am Ausgangspunkt zurück zu sein. Dem nichtswissenden Wanderführer wurde erklärt, dass an dem Abend eine Laienschauspielgruppe ein “gaaaanz wichtiges Spiel” absolvieren würde und mann (vielleicht war das die Erklärung, warum außer ein paar Quotenmännern überwiegend Frauen “on tour” waren) unbedingt den Spielverlauf verfolgen wolle. Und so geschah es, dass die letzten Kilometer wie im Flug vergingen. Kurz vor dem Ziel wollte eine Ausreißergruppe aufgrund mangelnder Ortskenntnis noch ein paar Extra-Meilen sammeln. Sie konnte aber vom Wanderführer rechtzeitig zurück und auf den rechten Weg gebracht werden. Ohne weitere Verzögerung erreichten alle um Punkt sechs wieder den Ausgangspunkt und konnten endlich die Beine ausstrecken, kühle Getränke zu sich nehmen und verlorene Kalorien ersetzen. Fast schon unnötig zu erwähnen, dass während der gesamten Veranstaltung kein Tropfen Regen fiel und sich das Wetter bei 21°C von seiner besten Seite zeigt. Ich bin stolz auf euch und freue mich schon auf das nächste Mal. Euer Wanderführer Martin.